... was soviel heißt, wie: ich muss arbeiten, bin in Eile und hab keine Zeit.
Diese mundartliche Wortfetzen sollte man als routinierter MP-Erkrankter aus seinem Sprachgebrauch streichen bzw. das Leben so ausrichten, dass man keine Verwendung mehr dafür findet. Wir sollten uns eher an den Begriff "Entschleunigung" halten. Der passt besser zum Krankheitsbild und zu den motorischen Störungen.
Gerade jenen, die in ihrem Leben permanent deutlich "über 100 gefahren sind" rät man auf die Bremse zu steigen. Aber wenn die Kräfte nachlassen, dann kommt es ohnehin automatisch zur Entschleunigung. Wichtig ist, sich mit diesem neuen Lebensrythmus anzufreunden, ihn auch zu akzeptieren, in dem man entsprechend Geschwindigkeitsreduziert lebt und vorzugsweise dieses Tempolimit auch genießt.
So befinde ich mich gerade in der Umstellungsphase in dem ich mich zwischendurch einbremse, sei es zwangsläufig aus konditionellen Gründen oder weil ich die Annehmlichkeiten der Entschleunigung mittlerweile zu schätzen gelernt habe.
Was mir derzeit aber Sorgen macht, ist der Umstand, durch den Fortschritt der Krankheit permanent unter 100 und mit deutlich weniger Geschwindigkeit den Alltag leben zu müssen. Ich kann mir vorstellen, dass man sich da hin und wieder nach den Worten/den Zustand sehnt: "i hobs drawig!"